Max Reisch: Mit dem Taunus ins Morgenland


Der Tiroler Dr.Max Reisch (1912 - 1985) gilt als einer der berühmtesten Reise-Pioniere des 20. Jahrhunderts. Mit einer 250er Puch (sechs PS!) fuhr er samt Beifahrer und Reservematerial bis nach Indien, mit einem umgebauten Steyr 100 umrundete er 1936 sogar die Welt. Auch per "Badewanne" zog er eine seiner Expeditionen durch.
Ein besonderer Dank gilt Peter Reisch (Max-Reisch Archiv), der uns gestattete, einige der eindrucksvollen Bilder der Expedition hier zu verwenden.



Reisedaten

  • Start: 15.April 1961
  • Strecke: 18.532km
  • Fahrzeug: Ford Taunus 17m super (P3)
  • Zwischenstopps: Wien-Belgrad-Istanbul, Izmir, Ankara, Eskishehir, Konya, Adana, Kayseri, Maras, Antakya, Jerusalem

Die Ausrüster

Der serienmässige 17m super wurde von Ford Hinteregger vorbereitet, die Reifen waren Semperit-Produkte, und der Anhänger war ein von der Firma Zöchling in Wien in Lizenz gebauter Knaus-Wohnwagen.

Reisebericht

In der Zeitschrift "So lebt man heute" berichtete Dr. Max Reisch mit einer gekonnten Mischung aus Information und Product-Placement von seiner Expedition. Angesichts der Tatsache, daß es auch um die Erprobung der Möglichkeit ging, die Strecke touristisch zu befahren, sind Aussagen über die Tauglichkeit des Materials natürlich sogar unerlässlich.

Am 15.April startete ich mit einem neuen Ford Taunus 17m zu meiner Forschungsreise, die unter dem motto "Auf den Spuren der Kreuzritter" stand. Viele werden mich fragen, warum ich mich gerade für den 17 M entschieden habe. Dazu muss ich bemerken, daß ich die Probefahrten, denen dieses Modell unterzogen wurde, im Film sah, und den rücksichtslosen Einsatz dieses Fahrzeugs in Korsika, in der Sahara usw. überaus imponierend fand: Wenn sich der Wagen im schwierigstem Gelände so hervorragend bewährt hatte, so musste er auch für die Fahrt ins Heilige Land geeignet sein - für meinen "Kreuzzug" von heute...

Es galt also, auf oft sehr schlechten Steppenwegen und Gebirgspfaden den Spuren der Kreuzfahrer zu folgen. Der Reisekomfort in dem gut gefedertem neuen Ford Taunus 17M hob manche Strapazen des Weges auf und es war -am Rande des Unternehmens- überhaupt eine Interessante Aufgabe, mit einem serienmässigen, mit Semperit-Reifen ausgestatteten Fahrzeug diese überaus schwierige Strecke zu bewältigen. Der starke Motor ermöglichte auch die Mitführung eines Wohn- und Arbeitsanhängers.
Dies Strecke am Sultanpaß ist auch heute eine schwierige Gebirgspassage, wo der 17 M zeigen konnte, welche Reserven an Kraft und welche widerstandsfähigkeit seine Karosserie und die Semperit Reifen hatten.

Reiseziele

Da sich die Kreuzritter-Heere oft teilten, gab es allerhand Zick-Zack-Routen zu befahren: Punkte auf dem Roadbook waren Istanbul, Izmir, Ankara, Eskishehir, Konya, Adana, Kayseri, Maras, Antakya, Jerusalem. Reisch orientierte sich am damaligen Marschverlauf, Römerstrassen und an historisch bedeutsamen Stätten wie Schlachtfelder oder überlieferte Furten.

Endkontrolle beim ÖAMTC

Am Ende der Strapazen stand ein Check beim ÖAMTC, der dem Vehikel einen mängelfreien Bericht ausstellte: Selbst die Semperit-Reifen hatten nach den 18.532km noch ausreichend Profil.

Das Buch dazu : "Die Strasse des Glaubens"

208 Seiten - Österr. Bundesverl.
Erscheinungsdatum: 1965
ISBN: B0000BMQCT
zu beziehen über Ebay, Amazon oder über Ihr Antiquariat.

Max-Reisch Links

Wer mehr über den vielseitigen Menschen Dr. Max Reisch erfahren möchte, der kann hier weiterlesen:



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